23. KW
Gastbeitrag
Event vom 3.-11.Juni 2018
Sonntag, 3. Juni
Beginn des Events
Farnas, Alex, Josie, Alex
Theorie, Einstufung:
Farnas: Anfängerin
Alex Fortgeschrittener
Josie: Wasserstart
Alex: Fortgeschrittener
Montag, 4. Juni
Off
Kein Wind
Dienstag, 5. Juni
11:00 – 16:30 Uhr
Schirmaufbau und Lenken üben
Josie übt den Wasserstart
Farnas die „12“
Alex und Alex fahren eigenständig
Spruch des Tages: „Gewitterkrach“ kommt nur von den Eurofightern
Abends Verabredung zum Italiener mit dem Praxistest italienischer Zeitrechnung: die ersten Wasserflaschen sind alle, bevor das Essen serviert wird, für mehrere Pizzen scheint der Ofen zu klein zu sein, geschmacklich ist alles hervorragend und die Runde lustig
Mittwoch, 6. Juni
Der Kite-Lehrer hat zu tun, zwischen den unterschiedlichen Schülern hin und her zu laufen, erste Anemonenattacken mit geringen Auswirkungen, Josie und Farnas eifern, wer häufiger ins Wasser fällt oder gezogen wird
Spruch des Tages: Armkrämpfe kommen von verkrampften Armen ;-)
Donnerstag, 7. Juni
Was sieht aus wie ein weiterer Tag Off, wird am Nachmittag ein On-Tag
Somit fällt das SUP vorerst aus, dafür werden ab 13:30 Uhr die Schirme aufgebaut.
Josie fährt
Farnas schafft den Bodydrag und übt loopen
Abends findet auf Einladung Salvatores ein Grillfest statt. Nach italienischer Zeit.
Thunfisch-Pasta-Salat überbrückt zusammen mit Weißbrot, regionalem Öl, regionalen Oliven und Weißwein die Wartezeit, bis die Doraden gegrillt sind
Spruch des Tages: Marsala-Wein ist süß und schwer
Freitag, 8. Juni
Wind!
Farnas übt den Wasserstart
Josie muss aus dem Wasser geholt werden
Theorie als Multiple-Choice, Prüfung geschafft
Spruch des Tages: mit dem „Schwimmer“ kann man schummeln, wenn der Wind schwächelt
Samstag, 9. Juni
Off
Rescue-Übungen mit dem Schirm im Wasser, Josie will es selbst probieren und erfährt, wie schwer es ist, die Leinen zu sich zu ziehen
SUP einmal um die Insel herum und zur Belohnung italienisches Eis, Ende des Events
Spruch des Tages: SUP funktioniert auch im Sitzen
Sonntag, 10. Juni
Morgens mäßige Brise, nachmittags frischer; auf zum Spot.
Unterm Zelt sammeln sich Begeisterte und pausieren zwischen den Fahrten. Salvatore geht kiten und schwärmt vom italienischen Sommer.
Spruch des Tages: Türenknallen bedeutet nicht automatisch, dass genug Wind zum Kiten herrscht
Ergänzung:
Ich schließe abends immer alle Türen vorm Schlafen gehen. Wenn ich dann einen meiner altersbedingten Toilettengänge mache und die Tür offensteht, komme ich mir vor wie in einem Scary Movie. Dominik war wahrscheinlich wieder schlafwandelnd unterwegs.
Laura futtert am Spot gern von meinen Karotten und Eiern. Den lasse ich mal so stehen.
Der endlich von mir weggebrachte Müll muss in Zukunft vorher besser getrennt werden. Ich werde nicht ein zweites Mal vor Ort die Mülltrennung aus dem Beutel heraus übernehmen. Wäh.
24. KW
Diese Woche brachte neue Abgründe in Sachen Mensch. Ich durfte eine neue Schülerin begrüßen – ganz nach meinem Geschmack. Reich und dabei nicht sexy. Erzählte gern von sich, war bei Papa in der Firma am Dauerarbeiten und befürchtete ihr 20 Jahre älterer Freund, clevererweise bei Papa in der Firma unterkommen, würde sie betrügen. Vielleicht könnte das Kiten etwas kitten? Oder doch lieber eine neue Handtasche? Ach ihr Freund war noch besser. Zeigte sich schon in der Anfrage E-Mail erstaunt, dass es keinen Diamondservice gäbe, er baue so ungern kites auf. Welch ein Traumpaar. Wird sicher die Romanze des Jahrzehnts. Positiv für mich war, dass sie nur kurz Power hatte und dann den Rest des Tages auf der Sonnenliege pausieren musste. Konnte ich mal wieder mehr kiten gehen.
Wir sind sogar mal gemeinsam raus. Wir: Laura, Dominik, Salvatore und ich. Eigentlich wollte uns Pat einen besonderen Platz zeigen, doch er brauchte gewohnt zu lang, um zu essen und sich fertig zu machen. So genossen wir allein den guten Wind und überboten einander in Manövern. Also Dominik Laura und ich Salvatore. Warum auch immer, aber es überkam mich der Gedanke den Railey noch einmal zu versuchen. Also ausgehakt, angekantet, lang gemacht, rangezogen, gelandet und … panisch umgeschaut, ob es auch ja jemand gesehen hat. Dominik jubelte und grinste und da konnte ich dann auch grinsen – geschafft und das unter Zuschauern. Nochmal hab ich den dann nicht probiert – wer weiß. Dann erklärte er mir noch backroll transition, die sofort klappte. Doch die folgenden Male eher weniger. Hätte es bei einem Mal belassen sollen.
Am Ende sind wir hoch zur Meeresöffnung und haben Salvatore das erste Mal mit in die Welle genommen. War witzig und hat super Spaß gemacht.
Abends dann noch ein Highlight. Kabelbrand. Wir haben schon „Gute Nacht“ gesagt und Dominik wollte nur noch kurz seinen Laptop holen. Die Steckdose am Drucker qualmte da schon schön vor sich hin. Kurze Löschaktion, Sicherung raus und am nächsten Morgen bekamen wir neue Kabel verlegt. Man man man.
Mittlerweile fahre ich morgens einkaufen. Der LIDL hat so ein leckeres Brot mit eingearbeiteten Nüssen und das bekommt man nur früh am Morgen. Ich hole mir zwei Brote und fahre den restlichen Einkauf ab. Wenn ich am Ende vorbeikomme und es hat noch keiner das dritte Brot genommen, packe ich das auch noch ein. Es ist soooo gut.
An einem Tag bin ich abends gefahren und es gab natürlich kein Brot, dafür allerdings ist die Fahrt schöner. Es gibt den Sonnenuntergang, die Wahnsinnsaussicht auf unsere Lagune und ich bin abends ruhiger. Morgens verschlafen und abends ruhiger, entspannter. Die Gasse zu unserer Villa fahre ich hoch und sehe einen Jungen, welcher den Ball an die Wand spielt. Ich denke in dieser Sekunde an meine Kindheit und wie den Ball gegen das Garagentor gespielt habe, allerdings nur bis ich die Mutter erblicke – Zigarillo rauchend. Zerstört irgendwie die gesamte Idylle.
Ich erzähle Laura vom Sonnenuntergang und sie berichtet mir von einem Haus, Donna Franka, von dem man einen noch herrlicheren Ausblick auf die Lagune haben soll. Irgendwann schaue ich mal, wo das ist.
25. KW
Helene und Daniele. Einmal weiblich, einmal männlich. Beide entspannt und Helene war meine Schülerin. Von den Stunden her passte es wunderbar. Wir sind morgens zum Spot, der Wind war an, ich habe meine zwei Stunden mit Helene gemacht, dann vielleicht nochmal eine Stunde am Nachmittag und anschließend ging es mit dem blauen Bus nach Haus. Dann wurde gedaddelt, etwas Sport gemacht und am Abend Filme (wir haben die Marvelfilme in Reihenfolge begonnen) geschaut. Was ein hartes Leben.
Zwei Tage lang gab es Gewitter über Marsala und zwei Tage stand ich mit Helene im Wasser ihn argwöhnisch beobachtend. Wobei argwöhnisch sie es mehr beobachtet hat, ich war mehr von Begeisterung gepackt: „Woah was ein krasser Blitz. Hui, noch einer.“
Auf dem Weg heim sah ich, wie ein Blitz in eine Überlandleitung einschlug und an ihr entlang wanderte. Stark.
26. KW
Diese Woche kamen die Tochter, Name unbekannt, Birgitt, Simon und Tobias an. Eine Familie zu unterrichten kann nichts werden, Familie Simon zu unterrichten hingegen schon. Toller Verein, gute Laune und es hat richtig Spaß gemacht. Simon und Tobias, Vater und Sohn, hatten schon zwei Kurse hinter sich und waren zudem Windsurfer. Mama Birgitt hatte erst einen Kurs und beschäftigte mich hauptsächlich. Erfolge konnten alle verbuchen und Simon schrieb sogar eine liebe E-Mail an Laura, was für ein dufter Typ ich doch wär.
Dann war da noch Robert. Genauso dufte. Koch von Beruf mit eigenem Restaurant und hatte wohl mal irgendeinen Stern. War ihm dann aber zuviel Arbeit, gefällt ihm so besser. Hat erstaunlich viel Kraft gehabt und zum Erstaunen seines Kumpels kam er gut mit dem kite klar. Bis auf die kleinen Aussetzer. Die hielten sich auch dann bis zum eigentlichen Fahren auf dem Brett. Mal ging es perfekt, mal rammte er den kite ins Wasser. Zufrieden war ich dennoch und gute Typen machen das Lehren auch einfacher.
Einen Abend waren wir alle in Marsala zum großen Abendessen. Anjas letzter Abend und während alle auf ihr Essen nach kurzer Vorspeise warteten, aß ich genüsslich meine vorbestellte Pizza. War auch am Günstigsten und ich konnte die Hälfte sogar noch für den nächsten Tag mitnehmen. So ein geizig, cleveres Kerlchen.
Die Mama von Laura war auch zwei Wochen da. Eine Woche reicht echt. Wir haben eine solch ruhig, entspannte WG und mit Besuch gibt es immer Trubel. Dann ist sie noch so laut und ständig am Rumoren. Na ich hör schon auf. Grausam. Dominik wacht vom Türen öffnen immer auf und ich gehe deshalb ganz behutsam durch die Villa, um ihn oder Laura (meine Kinder) nicht zu wecken und sie nimmt so gar keine Rücksicht darauf. Jedes Mal, wenn morgens die Türen knallten, litten wir beide.